Sonntag, 13. April 2014

Bericht vom Bleilochlauf am 12.04.2014

Kurzinfo:
Hügeliger Cross-Ultra mit knapp 47 km + 500 hm, Platz 2 gesamt in 3:21 Std.

Bericht:
Dieser Lauf stellt wohl den Jahreshöhepunkt bis dato dar! Nach einem Dreivierteljahr Ultra-Abstinenz war ich selbst auch sehr gespannt, wie sich dieser Lauf -insbesondere auf der schwereren zweiten Hälfte- anfühlen würde.
Für mich war die Reise an die Bleilochtalsperre auch von nostalgischem Wert: Hier fand im April 2007 mein allererster Laufwettkampf seit DDR-Zeiten statt! Nun also kam ich aus der anderen Richtung zurück an Deutschlands größten Stausee und das feucht-kühle Wetter um die 10 Grad gefiel mir außerordentlich gut.
Der Start der Ultras (ja, liebe 100-Meilen-Gemeinde: auch 46 km sind "Ultra", wenn auch nur statistisch betrachtet) erfolgte um 9 Uhr morgens, eine Stunde vor den übrigen Distanzen. Somit war das Grundstück in Ultrahänden und man konnte sich schon mal umschauen und beschnuppern. Viele Bekannte sah ich aber nicht. Klar, ein Ultra-Ultra geht nicht zu so einem Bambinilauf mit 46 km und Marathonis, die es bergig mögen, zieht es heute wohl eher zum Kyffhäuser-Berglauf.
So starten um die 130 Leute gemütlich in den Tag und das meine ich ehrlich. Nach 2 km bin ich in der führenden 5er-Gruppe und es wäre fast ein ganz normaler, vorsichtiger Start. Wenn, ja wenn da nicht die Anwesenheit von Christian Seiler der Szene eine groteske Komponente verliehen hätte. Mit Tobias und Sören (später Platz 3 und 6) scherze ich noch, dass dies wohl Christians langsamster Lauf diese Woche sein muss... Tobias nutzt das "Tempo" von ca. 4:15 min/km, um Christians Rennsteig-Ambitionen zu erfragen. Die Wege sind anfangs überwiegend fest, aber fast nie trocken. Ein halbes Auge sollte man auch wegen der Wurzeln u. Steine ständig am Boden haben.
An den Versorgungsstationen aller ca. 5-6 km trinke ich jeweils eine kleine Menge, esse aber heute gar nichts (hat gut funktioniert).
Irgendwann auf den Hügeln hinter km 25 wird es Christian dann wohl zu langweilig (Oder er hat Termindruck? Oder war ihm eine Wade eingeschlafen?), leichtfüßig zieht er weg und ich bin ruckzuck allein auf weiter Flur. Die Anstiege empfinde ich als sehr giftig, meine Vorbereitung auf Hügelläufe war offenbar recht erfolglos. Immerhin scheint das Tempotraining nicht ganz umsonst gewesen zu sein, ein Viertel der heutigen Strecke kann ich unter 4 min/km laufen.
Die Strecke insgesamt ist sehr reizvoll, auch bei nebligem Wetter und Konzentration auf den Untergrund: Enge und steile Wurzelpfade, Felskanten am Wasser, Brücken und dann wieder breite Wege wechseln sich ab.
Die Marathondistanz ist nach 3:01 Std. bewältigt und nun folgt echter Balsam für die Läuferseele: Auf den letzten 4 km verlieren wir 100 hm, bis ins Ziel wird nochmal richtig "gedrückt" und Tempo gemacht. Mittlerweile überholen wir auch einige 24-km-Läufer. Unweigerlich denkt man an die letzten 10 km vom Rennsteig-SM!

Platz 2 gesamt, da freut sich schon der Muskel-Kater! (Foto: SEZ Kloster)

Glücklicherweise hat sich an der Platzierung nichts mehr geändert, ich lande auf Platz 2 gesamt! Die tolle Stimmung im Ziel, Duschen in unmittelbarer Einlaufnähe, schnelle Siegerehrung, ein riesiges (großteils sogar VEGANES) Büffet, eine 20-minütige Massage usw. tragen sehr dazu bei, dass ich ein kleines Tränchen nicht verdrücken kann. Definitiv DAUMEN-HOCH für die Veranstalter vom SEZ Kloster!

Hier die Top 3 der Ultradistanz, alle Ergebnisse hier:

03:11:38 Seiler, Christian (Rennsteiglaufverein)
03:21:18 Burkhardt, Steffen (Team Skatstadt-Marathon)
03:24:41 Henkel, Tobias (USV Erfurt)

03:47:43 Josten, Bianca
04:15:15 Jurkschat, Uta (WSV Schmiedefeld,WTA Weser)
04:22:49 Thomas, Gesine (SV Bad Berka)

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