Samstag, 29. Dezember 2012

Silvesterlauf Gera am 29.12.2012

Bericht: Dieser Lauf heute ist natürlich Pflichtprogramm für mich! Die Strecke ist heute im besten Zustand seit dem ersten Schnee Ende Oktober. Da der 20-km-Hauptlauf erst halb 10 beginnt, nutze ich den sonnig startenden Tag, um die Runde schon mal komplett alleine abzulaufen. Ein Radfahrer kontrolliert zeitgleich die Markierungen und wir treffen uns gelegentlich. Gegen 9:15 Uhr stehe ich wieder am Start an der Panndorfhalle, dehne mich, plaudere und freue mich auf eine eher entspannte zweite Runde auf meiner Hausstrecke.
Spätestens nach 35 km wird es dann auch recht schwer, also für heute reicht das. Beide Runden laufe ich gleich schnell, jeweils knapp 1:30. Hinzu kommt noch mein gut 1 km langer Heimweg im absoluten Lockerlauf. Am Ende des Tages kann ich 40,1 km in 3:05 Std. bei 940 Höhenmetern ins Trainingstagebuch schreiben - prima!!
Mehrere Läufer sagten heute wieder wie schön und auch anspruchsvoll dieser Lauf ist. Das kann ich nur bestätigen. 

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Jägerstein-Ultra am 15.12.2012

Kurzinfo: winterlich-feuchter Tiefschnee-Ultra von Fröttstädt auf den Schneekopf (knapp 70 km, 2200 Höhenmeter), basierend auf einer alten Legende um Caspar Greiner, welcher hier anno 1690 vermeintlich den goldenen Hirsch jagte.

Bericht: Auf dieses Ding hatte ich mich riesig gefreut! Mit 20 anderen Ultras aus Thüringen, Berlin, Bayern, Hessen usw. durch den winterlichen Thüringer Wald bis zum Jägerstein nahe des Schneekopfgipfels.
Wegen der Betriebsweihnachtsfeier am Vortag konnte ich nicht abends anreisen, sondern wollte gegen 4:30 Uhr am Samstagmorgen den ersten Zug nach Fröttstädt nehmen und um 7 mit der zweiten (schnelleren) Gruppe loslaufen. Naja, der Plan hatte wohl irgendeine Schwäche, denn um 5:45 Uhr sitze ich recht konfus (aber ausgeschlafen) in meinem Bett - da hatte ich wohl den Wecker nicht gehört... Jetzt heißt es Schaden begrenzen, das Nötigste packen und schnell zum Zug. Den Start in Fröttstädt schaff ich nicht mehr, also fahre ich fast zum Ziel (Bahnhof Oberhof) und laufe den anderen entgegen. Es ist jetzt ca. 9:30 Uhr.

Jägerstein - U L T R A (nur für Verrückte)

Vom Bahnhof aus laufe ich mittels GPS-Uhr der Jägersteinroute entgegen und erreiche diese nach gut 10 km knapp nördlich der A4 - Talbrücke Wilde Gera. Der Weg ist wirklich schwer zu laufen, die Kombination von meist tiefem Schnee und Plusgraden mit Regen kostet richtig viel Kraft. Teilweise hadere ich mit der GPS-Uhr, da ich keinen echten Weg finden kann. Dann stapft man einsam und erschöpft durch die wilde Gegend und fragt sich, wie man hier denn nur wieder reingeraten konnte.. Habe nur ein wenig Brot dabei, einen Energieriegel und etwas Wasser. Ich sammle Schnee, damit wenigstens das Wasser nicht ausgeht - das wäre fatal. Wieder einmal stimmt die Kilometer - Zeit - Relation in den Bergen nicht, 11-12 Minuten pro km bleiben keine Seltenheit heute.
Nach insgesamt 25 km treffe ich die Gruppe, reihe mich in die Wandertruppe ein und gehe den Weg zurück den ich gerade kam. Es sind nun 3 Stunden vorüber. Wir laufen im Gänsemarsch, der Vorderste spurt den Weg und hat damit die schwierigste Aufgabe. Daher wird häufiger gewechselt, das ist schon angenehmer als die beiden Stunden bis hierher, als ich der erste war, der hier seit dem letzten Schnee lief.
Nach ca. 4:15 Std. erreichen wir die zweite und letzte Verpflegungsstation, von hier an laufe ich zusammen mit Ecki Seher bis ins Ziel.

Eine warme Suppe kann so wunderbar sein!

Den Jägerstein finden wir leider nicht auf dem Schneekopf, zu tief ist der Schnee. Wir robben über den Schnee, brechen ein bis zur Hüfte. Als es dunkelt, brechen wir die Suche ab und machen uns zügig auf den Weg zur Schmücke, welche das Ziel darstellt. Ecki, welcher mit der späteren Gruppe startete und zur frühen Gruppe aufschloss, hatte schließlich 9:50 Std. auf der Uhr und knapp 70 km. Bei mir waren es immerhin noch 53 km in 6:49 Std.

Eine heiße Schokolade auf der Schmücke und alles wird wieder gut

Im wunderschönen Islandpferdehof der Familie Rothe in Fröttstädt gibt es noch ein reichliches Büffet, dann geht ein langer Tag zu Ende. Die meisten Ultras waren heute gute 11 - 12 Stunden unterwegs, meist bei Regen, überwiegend in nassen Klamotten.
Nach dem Frühstück renne ich noch 13 km nach Gotha zum Bahnhof, ein wenig ärgert es mich schon, dass ich nicht die volle Distanz verbuchen konnte...
Fazit: ein toller Lauf für Hartgesottene. Die 2013er Auflage ist bereits in Planung, es soll sogar noch eine "Sommerversion" geben.

Weitere Infos und viele Bilder hier bei den Meldeläufern