Montag, 24. Oktober 2011

Bericht vom Dresden-Marathon am 23.10.2011

Kurzinfo:
Sehr flache 21km-Doppelrunde durch die Dresdner Innenstadt. Mein Ziel war, die Sub-3h-Zeit aus Gera zu bestätigen, also ca: 2:55h (meine Zeit aus 2010 war 3:26h).
Dieses Ziel gelang, ich erreiche in 2:51:51 h Rang 29 von gut 1300 Finishern (Platz 4 der AK).


Bericht:
Ich wache bereits um 3:15 Uhr ausgeruht auf und mache mich langsam an das erste Frühstück. Gegen 5 bin ich am Bahnhof und erfahre, dass der Zug 40 Minuten (!!) Verspätung hat – verflucht, jetzt steh ich hier in der Kälte und beobachte die ganzen Kaputten und zugedröhnten Teenies, welche auf ihrer Odyssee nach Hause hier Station machen. Jetzt wird es schon wieder kribbelig (weil zeitlich eng), aber bei 40 min Verspätung bleibt es dann auch zum Glück. Ich ziehe mich also bereits im Zug um und bin ca. 30 min vor Start am Congress Center. Alles gut, habe großzügig geplant.
Meine Starttüte, welche mir separat mit der Startnummer überreicht wird, ist komplett leer – komischer Gag. Dann treffe ich noch Kristin Eisenacher (USV Erfurt) und Marco Mayer aus Weimar, der heute seinen ersten Marathon laufen will.
In Dresden herrschen zum Start um 10 Uhr gute Bedingungen, auch wenn es mit ca. 6 Grad noch recht kalt ist. Ich stehe wenige Meter hinter der Startlinie, diesmal möchte ich schneller aus den Löchern kommen und nicht in dem langen Lindwurm, welcher sich hier in der Ostra-Allee gebildet hat, zermalmt werden. Der Countdown ertönt und es geht los – START!
Es sollte ein gemütlicher Anfang werden mit ca. 4:20-Pace auf den ersten Kilometern und anschließender Steigerung, aber es kam natürlich anders. Der Sog der Halbmarathonis war zu stark. Letztlich laufe ich bis km 20 deutlich konstanter und schneller als geplant, nämlich KOMPLETT innerhalb 3:52- und 4:01-Pace. Gegen Ende der ersten 21-km-Runde bin ich sozusagen direkt dran an dem kenianischen Häschen (Kiprono, am Ende Zweitplazierte der Damen) und auch „auf Augenhöhe“ mit der kleinen Polin Kuta (am Ende Dritte).
Leider spüre ich nun bereits meine muskulären Defizite, die Beine schmerzen leicht. Die Gedanken, ob es an der eher mangelhaften Erwärmung, der schnellen Anfangsphase oder der nicht hinreichend trainierten Tempohärte liegt, verdränge ich für den Moment und suche nach einer „Notfallvariante“, ich schalte das Tempo etwas runter, spiele kurz auch mit dem Gedanken einer Halbmarathon-Wertung, also Abbruch wegen Verletzung. Bei km 25-30 scheint sich das Schmerzlevel etwas zu stabilisieren und ich schöpfe Mut, kann aber nur noch eine Pace um die 4:10 halten.
Ganz nebenbei habe ich gerade eine neue persönliche Halbmarathonbestzeit (1:23:22 h) aufgestellt. Ist doch ein tröstlicher Gedanke, wenn man noch 20 km Schmerzen vor sich hat, oder? Die letzten 12 km tun dann wieder richtig weh, meine Pace liegt im Schnitt noch bei 4:15. Insgesamt laufe ich die zweite Runde ganze 5 min langsamer als die erste, so etwas kann man schon Einbruch nennen. (Übrigens kein Einzelphänomen: Die Sieger der Frauen –Bonsa- ließ ganze 7:31min in der zweiten Runde liegen!)
Wie auch immer, jeder Läufer weiß, wie schnell Schmerzen wieder vergessen sind! Ich erlebe einen sehr schönen, einsamen, langen Zieleinlauf und werde vom Zielkommentator zum Schwiegermütterliebling erklärt, wohl wegen der Haare – na wenn das nichts ist! Zielzeit ist 2:51:51h – ich habe fertig! Mehr ging heute definitiv nicht, ich habe mehr erreicht, als ich wollte. Leider fehlten nur ganze 50 Sekunden zum Rang drei in meiner Altersklasse, naja.

Da kann mir auch die leicht bockige Dame am Erdinger-Stand nicht mehr die Stimmung vermiesen, welche mir doch tatsächlich das zweite Alkoholfreie nicht gönnen wollte. Als Schwiegermütterliebling hätte ich doch hier leichtes Spiel haben sollen, oder? :-)
Insgesamt ist der Dresdner Marathon ein ganz netter Lauf, dessen beste Eigenschaft sein flaches Profil ist. Hier kann jeder zum Saisonende genau prüfen, wo er steht. Ausreden gibt es keine! Übrigens war der Gegenwind aber teilweise wirklich sehr stark.. ;-)

6 Kommentare:

  1. Hallo Steffen,

    interessanten Blog hast du hier.
    Echt tolle Leistung. Bin beim Durchgucken der Bilder auf Laufszene-Sachsen noch auf ein sehr schönes Bild von dir gestoßen:

    http://www.laufszene-sachsen.de/index.php?view=image&format=raw&type=orig&id=45060&option=com_joomgallery&Itemid=100002

    Weiterhin viel Erfolg beim Training.

    VG LG

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  2. Hallo Flitzer,

    vielen Dank für den Hinweis!
    Wie lief es denn selbst?

    Gruß
    Steff

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  3. Selbst lief ich zusammen mit Juliregen die 10er Runde. Ziel war eine sub45 und somit eine neue PB für sie.
    In den kommenden Tagen sollte dazu auch ein Bericht von ihr auf ihrer Seite folgen.

    VG LF

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  4. Und noch ein Fundstück:

    http://www.youtube.com/watch?v=0S_fwdiLEh4

    Bei Minute 05:12.

    Sehr schön!

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  5. Cool. Dir entgeht nichts, was? :-)

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  6. Glückwunsch zur neuen PB!
    Schade, dass wir uns nicht gesehen haben (Stichwort: Stilles Wasser/Kaffe), aber dazu hätten wir uns wahrscheinlich einen Treffpunkt ausmachen müssen... Aber da ergibt sich sicher noch was!
    Mir fehlten übrigens auch nur 39 Sekunden für den 3. Platz in der AK. Aber darauf kam's mir an dem Tag nicht wirklich an ;-).
    Grüße aus Jena!

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